Dienstag, 2. August 2011

Wohneigentumsquote kein Hinweis auf geringes Haushaltseinkommen

Interessant findet Hans Gruber von der SHB Innovative Fondskonzepte AG (SHB AG) die Einschätzung der Patrizia Immobilien AG, wonach eine geringe Wohneigentumsquote eher ein Hinweis auf den Wunsch nach großer Mobilität ist, denn von niedrigem Haushaltseinkommen. So jedenfalls eine jüngste Veröffentlichung des in Augsburg ansässigen Unternehmens, das sich als national und international tätiger Investor und Dienstleister rund um die Immobilie versteht. Sie hat somit ein ähnliches Geschäftsfeld wie die SHB Innovative Fondskonzepte AG (SHB AG), wenngleich diese bislang zumindest national begrenzt ist.

Mit einer Wohneigentumsquote von 43 Prozent rangiert Deutschland im europäischen Vergleich auf dem vorletzten Platz. Allerdings bestehen zwischen den einzelnen Bundesländern teils erhebliche Abweichungen. Liegt die Wohneigentumsquote in Berlin, zumindest bislang noch, bei mageren 14 Prozent, reicht sie im Saarland auf bis zu 55 Prozent. Diese Differenzen hängen nach Meinung der Patrizia sowohl mit der Kostenrelation zwischen Erwerb und Miete, den Finanzierungsmöglichkeiten sowie dem vorhandenen Angebot zusammen. „Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass kein Mieter auf die Idee kommt, bei staatlich subventioniert günstigen Mieten die vergleichsweise teurere Belastung einer Finanzierung auf sich zu nehmen“, weiß auch der SHB-Immobilienexperte Gruber.

In ihrer „RealEssenz“ macht das Augsburger Unternehmen aber auf einen weiteren Umstand aufmerksam, der vermutlich bislang zu wenig beachtet wurde. Danach mache die starke Exportorientierung der deutschen Wirtschaft eine hohe Arbeitskräftemobilität nötig, also eine hohe Flexibilität. Diese wiederum führe aber zu im Vergleich höheren Haushaltseinkommen. Im Ergebnis heißt dies, dass eine geringe Wohneigentumsquote keinen Hinweis auf ein geringes Einkommen erlaubt, sondern lediglich Ausdruck eines Wunsches nach hoher Mobilität ist. Diese Zielgruppe bevorzuge im Zweifel eher die Immobilie als Kapitalanlage anstatt zur Eigennutzung.

Diese Einschätzung ist natürlich für Anbieter von Immobilienfonds sehr interessant. Bietet sie doch einen Hinweis darauf, dass es sich hierbei um keine grundsätzliche Abneigung gehen Immobilien-Eigentum handelt, sondern ganz andere Gründe bestimmend sind. So weiß der SHB-Fondsexperte, dass es gerade die Zielgruppe der beruflich sehr eingespannten Personen ist, die eher einen verwalteten und professionell betreuten Immobilienfonds zeichnet, als sich der Last einer Immobilien-Kapitalanlage beispielsweise als vermietete Eigentumswohnung zu unterziehen. „Neben der geringen Risikostreuung führen oft auch Auseinandersetzungen mit Mietern dazu, dass der Erwerber die Lust verliert“, schätzt Hans Gruber von der SHB Innovative Fondskonzepte AG (SHB AG) realistisch ein. Der Fonds biete hier die wesentlich bessere Alternative.

10 Kommentare:

  1. Hallo in die Community,wollte mal anmerken, dass ich es gut finde, dass es noch Anbieter gibt, die auch einer breiteren Schicht von Anlegern die Investition in Immobilien-Kapitalanlagen ermöglichen. Wie sollen wir denn sonst an so was kommen? Es sagen ja immer alle, dass man unbedingt auch in Immobilien investieren sollte. Und wenn ich mir ansehe, wie all die großen Häuser jetzt wieder auf Immobilien setzen, kann das ja nicht so falsch sein

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  2. Hi Frank,

    ganz so blauäugig würde ich das nicht sehen. Ich bin schon dafür, wenn man so einen Fonds zeichnet, dass man sich den auch ganz genau anschaut. In was er investiert,wie die Kosten sind und so. Aber anonsten gebe ich Dir recht, dass man als kleiner Mann echt keine Alternative hat, weil an den wirklich interessanten Standorten laufen die Preise ja echt schon wieder davon. Von wegen Immobilienkrise.

    Grüße Harrie

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  3. Hi an alle!
    Ich möchthe an dieser Stelle an eine interessante Erhebung erinnern, die MPC vorgenommen hat und die zeigt, dass geschlossene Fonds und Immobilienfonds vielleicht doch deutlich besser sind als ihr Ruf ...

    So bietet eine Studie des Marktforschungsinstitutes You Gov Psychonomics im Auftrag von MPC interessanten Aufschluss über einige Fakten: Befragt wurden 500 „Finanzentscheider“ mit einem Nettoeinkommen von mindestens 4000 Euro. Immerhin 14 Prozent von diesen gaben an, innerhalb der nächsten sechs Monate die Zeichnung eines geschlossenen Fonds in Erwägung zu ziehen. 66 Prozent fanden geschlossene Fonds als Anlageklasse generell interessant und unter denjenigen, die sich selbst als Kenner einstuften, empfanden 69 Prozent den geschlossenen Fonds als probates Mittel, um zielgerichtet in Sachwerte investieren zu können. Interessant dabei auch die Aussage, dass rund ein Viertel der Befragten diese Anlageklasse zwar neu sei, man sich jedoch durchaus eine Investition vorstellen könne. Sollten Anlageberater also jemals Gründe gesucht haben, neue Kunden anzusprechen - hier finden sie gleich eine Fülle!

    Dieter Schmitz

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  4. Hey heiligt da nicht der Zweck die Mittel, MPC ist ein Emissionshaus, das in den letzten Jahren ziemlich abgekackt hat. Nun suchen sie wahrscheinlich neue Argumente ...

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  5. Vielleicht sollte die Studie auch nur solche Vorurteile widerlegen helfen, wie Du sie gerade vor Augen hast ...

    Dieter Schmitz

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  6. Hallo an die Community,

    in bin potentielle Interessentin im Bereich Finanzanlagen, da ich von meiner Grossmutter ein Bisschen was geerbt habe. Ich vewrfolge deshalb gerade diesen Dialog und wüsste gerne, was geschlossene Fonds genau sind und welche Vor-und Nachteile die haben.

    Grüße
    Gabi S. aus Hagen

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  7. Geschlossene Fonds? Lass da mal die Finger von weg. Die Verbraucherzentralen warnen davor. Zu hohe Kosten, hoher Anlegerschaden. Nach Schätzungen sollen Anleger durch geschlossene Fonds im Jahr Milliardenverluste hinnehmen müssen. Man liest doch immer wieder, dass der ein oder andere pleite geht. Ich würde das nicht machen.

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  8. Stimmt auffallend, was no name schreibt. Gerade im Zuge der Wiedervereinigung sind so viele Fonds pleite gegangen. Heute sind es die Schiffbeteiligungen. Seit der Finanzmarktkrise wollen die Banken die nicht mehr finanzieren und die Anleger sollen nachschießen. Da man aber nie alle Anleger zusammenbekommt, damit entsprechend nachgeschossen werden könnte, ganz zu schweigen, ob die Anleger das dann auch wollen, gehen die Pötte einer nach dem anderen pleite. Den Banken ist das egal, die ziehen als erstes ihr Geld aus dem Fonds – nur die Anleger, die stehen mit nichts und im Zweifel auch noch mit einer Finanzierung ihrer Einlage da.

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  9. Die Zahl von mehreren Milliarden Euro geht mir langsam aber sehr deutlich gegen den Strich. Die geht finanzmathematisch gar nicht, da das jährlich abgeschlossene Volumen und das Gesamtvolumen an geschlossenen Fonds, das überhaupt nicht hergibt. Natürlich gibt es Probleme wie bei den Schiffen, wobei hier übrigens weder die Anleger, noch die Vertriebe, noch die Anbieter etwas dafür können.

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  10. Na da kann ich doch auch noch einen draufsetzen, ist aus einem aktuellen kmi und der ist ja wohl unbestritten:

    Verlautbarungen über Vermögensschäden im sog. 'Grauen Kapitalmarkt' insgesamt bzw. durch geschlossene Fonds von mehreren Milliarden € pro Jahr sind maßlos übertrieben bzw. beruhen auf zweifelhaften „Hochrechnungen“ ohne empirische Grundlage - so zuletzt bspw. in einer 'Literaturstudie' im Auftrag des Bundesverbraucherschutzministeriums aus dem Jahr 2008 . Legt man jedoch eine empirische Auswertung dagegen, die auf offiziellen Meldestatistiken beruht, wie den Jahresbericht des Bundeskriminalamtes (Bundeslagebild 2009 Wirtschaftskriminalität), ergibt sich ein gänzlich anderes Bild: In 2009 beliefen sich die registrierten Schäden im Bereich "Betrug und Untreuehandlungen i. Z. m. Beteiligungen und Kapitalanlagen" auf 418 Mio. €. Von Milliardensummen kann demnach keine Rede sein. Dabei umfaßt zudem der Begriff „Anlagedelikte“ des Kriminalpolizeilichen Meldedienstes (KPMD) „den Anlagebetrug, Beteiligungsbetrug, Betrug bei Börsenspekulationen, Wertpapierbetrug, Prospektbetrug, die Untreue bei Kapitalanlagegeschäften owie Verstöße nach dem Kreditwesengesetz und dem Wertpapierhandelsgesetz ". Das bedeutet, daß damit nicht nur der 'Graue Kapitalmarkt' erfaßt wird. sondern u a auch der 'weiße', sog. 'regulierte' Markt.

    Dieter Schmitz

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